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Fassadensanierung Hochwachtstrasse

Inmitten des gutbürgerlichen Villenquartiers „Paradies“/Riethüsli stellt die „Villa Malta“ sowohl in architektonischer wie in historischer Hinsicht eine Besonderheit dar. Es handelt sich um ein imposantes Wohnhaus, das – 1883 für den Stickereiexporteur Eduard Kürsteiner erstellt – 1911 in seine Einzelteile zerlegt und von seinem ursprünglichen Standort an der Ecke St.Leonhard-Strasse 32/Gutenbergstrasse ins Riethüsli hinauf transportiert wurde, wo die Villa in ihrer Ausrichtung um 180 Grad gedreht und an der neu erschlossenen Hochwachtstrasse wieder aufgebaut wurde. Abgesehen von der Neuausrichtung (gegen Norden) kam hinzu, dass das Dachgeschoss 1911 um 150cm erhöht und zu einem Wohngeschoss umgebaut wurde. Die herrschaftliche Villa besticht allein schon dank ihrer südländisch anmutenden Architektur – eine Besonderheit für das Riethüsli-Quartier. Der monumentale, würfelförmige Baukubus wird von einem flachen Walmdach überdeckt. Charakteristisch sind die renaissanceartigen Zierelemente wie Dreiecksgiebel, korinthische Kapitelle, kanellierte Pilaster und der Balustradenbalkon über dem vorspringenden Erker. Die Südseite (gegen den Hang) ist jedoch sehr einfach gehalten: Zwei kleine vorspringende Erker flankieren den Eingangsbereich mit schlichter Holztür. Das Treppenhaus wird durch ein hohes Rundbogenfenster erhellt. Diesem Haus ist eine besondere Geschichte eigen. Allein die Tatsache, dass es gelang, diese Villa minutiös in all ihre Bestandteile zu zerlegen und andernorts wieder aufzubauen (die Bauteile wurden mit Pferdfuhrwerken von der St.Leonhard-Strasse bis zur Hochwachtstrasse transportiert!), verdient gewürdigt zu werden. In ihren eigenwilligen, einen herrschaftlichen Anspruch ausdrückenden Architekturelementen verrät sie eine gewisse weltmännische Haltung des Bauherrn, einem erfolgreichen Stickereiexporteur.
(Auszug aus Inventarblatt der schützenswerten Bauten)