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Kirche Oberuzwil

Nach nur 6 Monaten Bauzeit konnte die von Johann Ulrich Grubenmann erbaute Kirche am 1. November 1766 eingeweiht werden. Es war eine typisch reformierte schlichte barocke Landkirche, wie sie Grubenmann schon in Brunnadern oder Ebnat erstellt hatte und die in ihrer Grundsubstanz bis heute erhalten geblieben ist. Tiefgreifende Veränderungen fanden 1966 statt, als bei der Renovation viel historische Substanz zerstört wurde. Die prächtigen Stuckaturen der Gebrüder Moosbrugger blieben glücklicherweise unversehrt. Die Kirche wurde auch 1966 unter Bundesschutz gestellt. Von Anfang an war klar, die Kirche als Ganzes nicht zu verändern und die kunsthistorisch relevanten Teile, wie die wertvolle Stuckatur an Decke und über den Fenstern, fachgerecht zu restaurieren. Ein paar Korrekturen wurden angebracht, um den Raum wieder zu instrumentieren: z.B. das Wandtäfer, das in einer zeitgemässen Interpretation dasjenige ersetzt, das einem früheren Eingriff zum Opfer gefallen war. Oder die Emporenstufen, die beim Einbau der jetzigen Orgel abgesenkt und jetzt wieder erhöht wurden. Der Ausmalung und Materialisierung wurde spezielle Aufmerksamkeit geschenkt. Die Wände erhielten einen Kalkputz, bestehendes Holzwerk wurde farblich angepasst und das neue Wandtäfer in einer in Schlagtechnik ausgeführten Oelfarbe gestrichen.
Abendmahltisch, Rednerpult und Osterkerzenständer sind die neuen liturgischen Orte, mit denen der Chor zusammen mit dem barocken Taufstein möbliert wird. Sie sind massiv und transparent zugleich, bestehen aus Nussbaumholz und schwarz gebeizter Buche sowie sandgestrahltem Chromstahl. Formal sind die geschwungenen Formen den geschweiften barocken Verzierungen nachempfunden, die in der Stuckatur der Decke ihre Fortsetzung finden. Die gesamten elektrischen Installationen mitsamt der Elektroheizung und dem Audio-visuellem System wurde erneuert. Die neue Beleuchtung ist bewusst zurückhaltend und beschränkt sich auf dezente Glaszylinder, lässt aber verschiedenste Lichtszenen zu. Der neu gestaltete Kirchraum wird heute bereichert und erweitert durch den vergrösserten Vorplatz, der für verschiedenste Nutzungen geeignet ist.