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Studienauftrag Hof zu Wil

Die katholische Kirchgemeinde Abtwil beabsichtigt, das nach 1904 von August Hardegger erbaute Pfarrhaus einer umfassenden Innen- und Aussenrenovation unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten zu unterziehen. Die Bauherrschaft beabsichtigt, das Pfarrhaus zukünftig als reines Wohnhaus zu nutzten. Die Büroräumlichkeiten der kath. Kirchenverwaltung sollen daher neu in die heutige Mesmerwohnung integriert werden. Durch diese Nutzungsrochade können sämtliche Geschosse im Pfarrhaus genutzt und als Wohnungen
ausgebaut werden. Ziel ist es, 3 seperate Wohnungen unter Einbezug des Dachraums zu realisieren.

Dienerschaftskapelle - Vision einer Restaurierung
Es soll ein festlicher Raum werden; ein Raum, der den barocken Glanz spüren lässt. Ein Raum, der für sakrale Nutzungen die richtige Stimmung bieten kann. Ein Raum für Musik, Konzerte, Filmvorführungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen. Ein Ort für Begegnungen, Ausstellungen, Jugendtreff. Es soll also ein Gefäss geschaffen werden, welches eine intensive Nutzung zulässt, entsprechend flexibel und multifunktional, aber auch neutral sein kann. Nicht Mehrzweckhalle, sondern ein Ort für verschiedene Stimmungen. Das Gebäude, der Raum ist barock. Wir erhalten und festigen die barocken Elemente. Wir erlauben uns, gewisse Lücken zu rekonstruieren, wo der Befund eindeutig ist. So kann z.B. eine beschädigte Stuckatur ergänzt werden, der Kalkputz wieder hergestellt werden (und damit die gotische Substanz geschützt werden). Der Raum wird wieder monochrom gefasst, vielleicht mit Nuancen von Spielen mit Farbtönen. Der Dielenboden bleibt erhalten, wird aber ergänzt, geflickt – vermutlich mit neuer Unterkonstruktion, damit er den verschiedenen Nutzungen gerecht wird. Nutzungsbedingte neue Eingriffe bleiben ablesbar, fügen sich lautlos ein und dominieren nicht. Sie übernehmen aber im übertragenen Sinne die barocke Sprache: feingliedrig, verspielt, anmutend. Eine neue gewölbte Decke wird wieder ein Dach über dem länglichen Raum bilden. Sie könnte aus einem lamellenartigen oder gerillten Material sein und dabei notwendige technische Funktionen übernehmen wie Akustik, Lüftung, Licht etc. Der neue Erker auf der Ostseite muss sorgfältig ausformuliert werden. Durch den indirekten Tageslichteinfallt stellt dieser eine Art Lichthof dar und öffnet in subtiler Form den ursprünglich introvertierten barocken Raum. Zusätzlich dient diese Raumerweiterung als kleine Bühne, gibt dem Raum eine klare Ausrichtung und die Rückwand bietetet eine spannende Wandfläche für Kunst am Bau.